Sonntag, Oktober 29, 2006

Planningtorock


Angekündigt wird das Debüt "HAVE IT ALL" von Janine Rostron a.k.a. Planningtorock auf der Chicks on Speed Records Homepage wie folgt; "Planningtorock, (scottish, but lives in berlin) Dadaism meets the Sparks, Kick ass beats." 2001 kam Janine Rostron im Zuge eines Kunstprojektes nach Berlin und blieb. Mit Musikkollegen, wie etwa den ebenfalls in Berlin lebenden Kevin Blechdom, Mocky, Taylor Savvy und Jamie Lidell, kam man schnell in Kontakt, u.a. steuerten Taylor Savvy und Mocky ein paar Schlagzeug- und Basspassagen auf ihrem Album bei. Ihre Musik kann getrost als experimentel bezeichnet werden, wobei sie HipHop, New Wave und ProgRock in einen Topf schmeißt. Herausstechend auf "HAVE IT ALL" ist u.a. der Song Bolton Wanderer, in dem sie es sogar streckenweise auf Deutsch versucht; "Ich bin ein Bolton Wanderer. Ich wandere wo es noch hingeht...".
Die vergangenen Monate tourte sie noch mit den Goldenen Zitronen und Peaches durch die Clubs, wobei sie live mit Maske und weißem Gesicht eine wirklich gute PTR-Show liefert.

www.planningtorock.com
www.myspace.com/planningtorock

Die Sonntagspredigt von Jonathan Meese


Jonathan Meese spricht über "Die hermetische Diktatur der Kunst" im Schauspielhaus Hannover, 29.Oktober 06
Maler und Aktions- bzw. Performancekünstler Jonathan Meese soll die Sonntagspredigt im Schauspielhaus Hannover gestalten. Mit dem Zug aus Hamburg 30min vor Veranstaltungsbeginn eingetroffen, wirkt der Künstler zu so früher Stunde noch etwas ungeordnet. Dem Publikum wird zu Beginn ein kleiner Stofftierzoo aus Meerestieren vorgestellt, die Meese im Bahnhofsshop erworben hat, damit sie ihn beschützen wie er sagt.
"Die Kunst - das Thema des Morgens - ist frei und der Künstler eben nicht" und "Die Kunst spielt sich an der Mikrigkeit des Künstlers ab wie sie möchte". Meese wird nicht müde zu beteuern, dass die KUNST oder das KUNSTWERK wirken soll, nicht er als Künstler zählt, sondern das Kunstwerk soll für sich allein sprechen bzw. im Mittelpunkt stehen. Nach einem Diskurs in dem Meese Anekdoten aus der Studienzeit an der Hamburger Kunsthochschule und von seiner Mutter erzählt, berichtet er von Problemen beim Milchkauf und von Helden wie Alex de Large, Klaus Kinski, den MAD MAX - Filmen und Scarlett Johansson ("Sie ist eine Göttin und die Geilheit in Person. Jedes Magazin mit ihr auf dem Titelbild muss ich kaufen.").
Er, als Vorsitzender der von ihm ins Leben gerufenen Richard Wagner Bank ("Ich mag Wagner nicht mal !"), berichtet zu Ende von seinen nächsten Plänen. Eine Reise nach Pompeji sei geplant, um ein Buch über das "Pompeji zu schreiben, welches noch nicht entdeckt wurde". Das eigentlichen Thema des Morgens und die Frage aller Fragen "Was ist das Wesentliche der Kunst?" , beantwortet Meese mit: "Das Wesentliche an der Kunst ist, dass sie gemacht worden ist, nicht mehr und nicht weniger. Der Künstler und jegliche Theorie oder Regel ist dabei scheißegal."

schirn-kunsthalle.de/meese

Donnerstag, Oktober 26, 2006

The Good, The Bad and The Queen


Er ist zurück. Na gut er war ja eigentlich nie wirklich weg. Irgendwas hat er ja immer am Laufen, ob nun Blur, die Gorillaz oder sein südafrikanisches Musikprojekt.
Aber nun The Good, The Bad and The Queen, Damon Albarn wieder auf voller Höhe und gut wie in den besten Tagen. The Good, The Bad and The Queen bestehen neben Damon Albarn aus dem früheren Clash-Bassisten Paul Simonon, dem The Verve-Gitarristen Simon Tong und dem Drummer Fela Kutis. Die erste Kostprobe auf das Anfang 2007 erscheinende Album liefert die Single "Herculean", die unverkennbar nach Damon Albarn klingt.


Die Singleauskopplung ist ab dem 30.Oktober als CD oder 7 "im Plattenladen zu erhaschen. Das Artwork zu eben dieser Single stammt übrigens von Bandmitglied Paul Simonon.

www.damon-albarn.com
www.thegoodthebadandthequeen.com
www.myspace.com/thegoodthebadandthequeen

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Experimental Dental School


Am 22.Oktober 2006 im Göttinger Café Kabale
Selten hoher Besuch im Göttinger Café Kabale, Experimental Dental School aus Californien haben sich angekündigt. Aus der selben Ecke kommend wie etwa Erase Errata und Numbers sind die Erwartungen an den Dreier aus San Francisco schon etwas größer. Im sehr kleinen Konzertraum des Cafés steht man dann der Band direkt auf gleicher Höhe gegenüber und wird von den experimentellen Keybordklängen und rhythmischen Schlagzeugimpulsen gradezu elektrisiert.
Das Set der Drei ist durchaus abwechslungsreich, nur der druckvolle Schlagzeugbeat zieht sich durch jeden Song. Die Keybordeinwürfe und der einmalige Gesang des Sängers Jesse erzeugen ein wunderbar verrücktes Klangspektrum, so dass man die Musik von Experimental Dental School nie vorrausahnen kann. Jesse präsentiert mit Keyborderin Shoko und dem Drummer Ryan die neuen Songs des Albums "2 1/2 Creatures", welches Anfang November auf dem Label Cochon Records erscheint.
Experimental Dental School haben bereits mit Deerhoof, die ebenfalls aus den USA kommen, zusammengearbeitet.

Das Taubheitsgefühl nach dem Konzert hält dieses Mal etwas länger an als üblich.
www.myspace.com/experid
www.experimentaldental.com

Sonntag, Oktober 22, 2006

Up from the Underground

Samstag, Oktober 21, 2006

This is Metro ! vs. Girl.Monster


This Is Metro ! erschienen auf dem Metroheadmusic-Label ist nun schon die fünfte Veröffentlichung dieser hochinteressanten Zusammenstellung elektronischer Musik. Neben bekannteren Künstlern wie Kissogramm, Vive la Fête, Boy from Brazil und Angie Reed findet man auch eine große Anzahl bisher vollkommen unbekannter Namen, wie etwa Novack oder Mittekill. Mittekill liefern gleich ein absolutes Highliht der Compilation, nämlich eine Fehlfarben-Coverversion des Songs "Grauschleier". Insgesamt ist This is Metro ! 005 ein sehr gelungenes Projekt, wobei man als nicht-Freund deutschgesungener Musik ebenfalls angenehm überrascht wird.
www.metroheadmusic.net


Alles was aus den Federn des Chicks on Speed-Labels kommt hat ja schon einen gewissen Anstrich, so auch die Zusammenstellung der drei Chicks on Speed-Frauen. Versammelt sind auf der Girl.Monster-Scheibe Bands der feministischen Musikgeschichte von Punk bis Electro-Pop. Von Gudrun Gut bis Planningtorock reicht die Spannweite und so kann man Nachmittage mit der 3er-CD-BOX verbringen, die natürlich ganz in Chicks on Speed-Manier mit tollem Artwork auch das Auge einbezieht.
www.chicksonspeed-records.com

and the winner is.....
(kauft euch einfach beide Scheiben, oder bemüht einen Freund sie zu brennen)

Cansei de Ser Sexy


Cansei de Ser Sexy oder auch I'm tired of being sexy kommen aus Sao Paulo und setzen sich aus fünf Frauen und einem Mann zusammen. In der Kunstszene heimisch, beschließt man eine Band zu gründen, die nicht nur durch ihre verrückten Songtitel, "Music Is My Hot Hot Sex" oder "Let's make love and listen to Death from Above", zu gefallen versteht. Dieser kleine Geheimtipp sollte also nicht übersehen werden.

www.canseidesersexy.com
www.myspace.com/canseidesersexy

Desire exists where pleasure is absent


Barbara Kruger in der Kestnergesellschaft Hannover
Die in 1945 in den USA geborene Künstlerin, die u.a. auch auf der Documenta 7 in Kassel auf sich aufmerksam machte, ist vor allem bekannt durch ihre Aktions- und Konzeptkunst. So auch in der aktuellen Ausstellung in der Kestnergesellschaft, sie greift Themen wie Massenkonsum und Werbung auf. Auf vier überdimensionalen Bildschirmen lässt sie Kurzfilme ablaufen, die Alltagsszenen vom Mittagstisch einer zerstrittenen Familie oder einem Streit von Freunden zeigen.
Eine zweite Rauminstallation beschäftigt sich mit dem Konsumverhalten und will an das Bewusstsein des Betrachters appellieren, mit Parolen wie "I shop therefore I am" oder "Your Body is a Battleground" bringt sie den Betrachter zum nachdenken.
Zu sehen ist diese lohnenswerte Ausstellung noch bis zum 5.November in der Kestnergesellschaft Hannover.

www.kestner.org

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Mahjong in der Hambuger Kunsthalle


Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg in der Hamburger Kunsthalle noch bis zum 18. Februar 07 Die große Ausstellung der Sigg Sammlung in der Hamburger Kunsthalle erstreckt sich über 4. Etagen und man sollte genug Zeit mitbringen, um auch ja alles in Augenschein nehmen zu können. Begonnen wird mit Propagandabildern, die Helden des Volkes wie Arbeiter und Bauern in Aktion zeigen. Anschließend wandert man durch Räume, die Titel wie China Avant-Garde oder Mao Mythos bzw. Mao Pop tragen. Zu sehen ist dann folglich Mao Tse-tung, mal im Andy Warhol-Stil und mal sitzend auf einem Sessel im Klimt-Stil. Auch erste Maokritik kommt auf, zu sehen bei Wang Guangyi, der mit seinem Bild Mao hinter Gittern, den Halbgott einfach hinter ein rotes Gefängnisgitter steckt. Thematisiert werden auch die politischen und sozialen Mißstände im Reich der Mitte. China, wo es mit den Menschenrechten immer noch nicht zum besten steht und welches auch nicht gerade durch eine lockere Pressefreiheit auf sich aufmerksam gemacht hat, wird durch Künstler wie Yang Shaobin oder Fang Lijun hinterfragt. Yang Shaobin, der u.a. Marilyn Manson CDs in seinem Atelier sammelt, thematisiert die Gewalt gerade zwischen Staat und Bürger. Er, der selber vor seiner Künstlerkarriere Polizeibeamter war, zeigt Kampfsituationen und berührt durch seine Bilder den Betrachter. Andere Themen die aufgegriffen werden sind u.a. die Ein-Kind-Politik in China sowie die SARS-Seuche. Das Finale erfolgt anschießend im untersten Stockwerk der Kunsthalle, zu sehen ist ein riesiges Portemonnaie mit Check-Karten und Geldscheinen in dem ein Bildschirm eingebracht wurde, welcher den Herstellungshergang des Lederportmonnaies zeigt. Von der Tötung des Rindes bis zur Häutung verfolgt man die Entstehung der Geldbörse. Vom Kurator der Ausstellung als das Highlight der gezeigten Werke empfunden, wird nun darüber nachgedacht dieses Kunstwerk von Zhou Xiaohu für die Hamburger Kunstsammlung zu erwerben.

www.hamburger-kunsthalle.de